Das Konzept von Brönsted und Lowry

Als ein weiterer wichtiger Schritt zu einem allgemeingültigeren Säure- Base Konzept ist die Definition nach Brönstedt anzusehen. Während die Arrhenius=sche Definition symmetrisch ist, ist diese Definition unsymmetrisch. Sie berüht im wesentlichen darauf, daß die klassische Säure- Base Definition auf Protonenübertragungsreaktionen ausgedehnt wurde. Es gilt daher:
Säuren sind Moleküle oder Ionen, die Protonen abgeben können (Protonendonatoren).
Basen sind Moleküle oder Ionen, die Protonen aufnehmen können (Protonenakzeptoren).
Diese Säure- Base Definition gilt für beliebige Lösungsmittel und kann auch auf Protonen-übertragungsreaktionen in der Gasphase angewandt werden. Folgende Reaktionen stellen Beispiel von Säure- Base Reaktionen entsprechend des Konzepts von Brönstedt dar.
Das Säure- Base Konzept von Brönstedt hat noch einen weiteren Vorteil. Allen Säuren besitzen zwar als konstitutionelles Merkmal mindestens ein Wasserstoffatom, jedoch spielt dar Ladungszustand keine Rolle. Alle Basen besitzen wiederum mindestens ein freies Elektronenpaar, aber auch bei ihnen spielt der Ladungszustand keine Rolle.
Arten von Säuren bzw. Basen:
Säuren Basen
Neutralsäuren (HNO3) Neutralbasen (NH3)
Kationsäuren (NH4 ) Kationbasen ( [Al(OH)(H2O)52 ] )
Anionsäuren (HSO4-) Anionbasen (HCO3-)
Durch die Definition ist weiterhin jede Säure mit ihrer korrespondierenden Base verknüpft. Man bezeichnet solche Paare auch als korrespondierende Säure-Base Paare.
Ihr Charakteristikum ist, das eine Säure durch Protonenabgabe in ihre korrespondierende Base übergeht und analog eine Base durch Protonenaufnahme in ihre korrespondierende Säure überführt wird. Nachfolgend einige Beispiele:
Aus der hier gegebenen Definition ergibt sich noch etwas anderes. Eine Säure kann natürlich nur dann als Säure reagieren, wenn eine Base vorhanden ist, die das Proton aufnimmt. Da sowohl Protonenaufnahme als auch Protonenabgabe reversibel sind, stellt sich bei jeder Säure- Base Reaktion ein Gleichgewicht ein (Protolysegleichgewicht). Durch die Lage des Gleichgewichtes ist man in der Lage, Aussagen über die relative Stärke der beteiligten Säure bzw. Base zu treffen.