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Lösung:
Begründung:
Um die Lösung zu finden, können Sie, wie Sie gesehen haben, zwei Wege
gehen:
- Sie leiten aus dem experimentellen Spektrum so viele
Angaben ab, daß Sie eine passende Strukturformel angeben können.
- Sie schreiben alle zu der Summenformel möglichen
Strukturisomeren auf, bestimmen deren theoretische 1H-NMR-Spektren
und vergleichen sie mit dem experimentellen Spektrum.
Bei der vorliegenden Aufgabe soll eine Möglichkeit für den ersten Weg
demonstriert werden:
- Bestimmen der zusammengehörigen Multipletts, d.h. der
Multipletts, in denen das gleiche J auftritt;
in unserem Falle Quartett und Triplett.
- Bestimmen des den zusammengehörigen Multipletts
entsprechenden Strukturelements, d.h., Bestimmen der Zahl der
miteinander koppelnden äquivalenten Protonen;
hier ergibt sich aus Quartett und Triplett das Strukturelement -CH2-CH3.
- Abziehen des Strukturelements von der Summenformel
und Aufsuchen der restlichen Protonen im Spektrum;
aus C5H7O2N
ergibt sich bei Abziehen von -CN, -COO- (siehe
Aufgabe) und CH2-CH3
der Rest -CH2- (mit d
= 3,7 ppm).
- Auswerten der integralen Intensität zur Bestimmung
der Anzahl der so ermittelten Strukturelemente;
hier nur zur Bestätigung.
- Kombinieren der so erhaltenen Strukturelemente und
der möglicherweise aus der Summenformel zurückbleibenden Elemente zu
Strukturformeln, aus denen die richtige durch Überprüfen der chemischen
Verschiebungen, Intensitäten und Kopplungskonstanten ausgewählt wird;
in unserem Falle werden die zwei möglichen Strukturen:
a) CH3-CH2-CO-O-CH2-CN |
und |
b) NC-CH2-CO-O-CH2-CH3 |
erhalten. Die Entscheidung ist auf Grund der chemischen Verschiebung
der CH2-Protonen der CH2-CH3-Gruppe
möglich:
a) dCH2-CO
= 1,9 ...3,2 ppm |
b) dCH2-O-
= 3,4 ... 4,5 ppm (exp. 3,7 ppm) |
Diese Überlegungen können auf dem Weg B) bestätigt werden.
Nächste Aufgabe
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